Jahresbericht 2021/2022

Jahresbericht von Janosch Tröhler

Jahresbericht 2021/2022

Erwachen

Jahresbericht von Janosch Tröhler

Es ist noch nicht lange her, seit ich den letzten Bericht verfasst habe. 2021 fand die Generalversammlung wie schon im Jahr zuvor im Herbst statt. Jahresbericht ist also leicht anmassend. Allerdings ist in den letzten Monaten endlich wieder Leben eingekehrt. Ein Frühlingserwachen sozusagen, durch welches wir nach langem Warten wieder Events organisieren konnten.

Nathalie Christen im Gespräch mit Vorstandsmitglied Boas Ruh.

Im November, noch mit Zertifikatspflicht, haben wir zum Gespräch mit der Bundeshausjournalistin Nathalie Christen gebeten. Im Volkshaus gab sie uns einen Einblick in ihren Werdegang und die tägliche Arbeit in der Zentrale unserer Nation.

Und erst letzte Woche hat Ben Heubl, aktuell noch Teil von SRF Investigativ, ein intensives wie spannendes Referat zu Open Source Intelligence gehalten.

Ben Heubl (links) mit Vorstandsmitglied Jonas Gabrieli.

Der winterlichen Unsicherheit erneut zum Opfer gefallen ist leider der Communication Summit, den wir normalerweise zusammen mit der Zürcher PR Gesellschaft organisieren. Deshalb haben wir uns entschieden, den ComSumCast mit Reto Lipp in eine zweite Staffel zu verlängern. Und wir konnten namhafte Gäste wie Ringier-CEO Marc Walder empfangen, und das just nach dem Leak. Glückliches Timing.

Weniger erfreulich gestaltete sich das politische Geschehen: Das Mediengesetz wurde vom Stimmvolk bachab geschickt. Das ist schade, aber auch mir fiel es nicht leicht, blind ja zu stimmen. Die grossen Verlage verdienen hunderte Millionen, während kleine Häuser – vor allem lokale – am Hungertuch nagen. Wieso also sollte man die Riesen noch subventionieren? So oder so: Die staatliche Unterstützung der gebeutelten Branche ist somit in weite Ferne gerückt.

Wie wichtig die Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten ist, zeigt sich nun jeden Tag in der Ukraine. Wie nicht selbstverständlich die Pressefreiheit ist, zeigt sich wiederum in Russland. Dort wurden innert kürzester Zeit alle Medien gleichgeschaltet und zensiert.

Globale, aber auch lokale Tendenzen – Stichworte: superprovisorische Verfügung oder Bankengesetz – zeigen: Wir müssen für unseren Berufsstand kämpfen.

Nach dem 1. Mai 2021 waren der ZPV und impressum an einer Aussprache mit der Stadtpolizei Zürich, um für ungehinderte Medienarbeit zu kämpfen. Dieses Jahr fand erneut ein Austausch statt – und es freut mich besonders, mitteilen zu können, dass die Stadtpolizei ein verbindliches Merkblatt für den Umgang mit Medienschaffenden erarbeitet hat, mit welchem SSM, Syndicom und impressum einverstanden sind. Zürich ist die erste Schweizer Stadt, die ein solches Merkblatt erarbeitet hat. Sobald dieses Merkblatt offiziell veröffentlicht wird, werden wir euch darauf hinweisen.

Zum Schluss bleibt mir nur der Dank: An meine Kolleg:innen im Vorstand, die Geschäftsstelle und euch, verehrte Mitglieder, für eure aktive Teilnahme am ZPV.