Jahresbericht 2024/25 und neues Vorstandsmitglied

Jahresbericht 2024/25 und neues Vorstandsmitglied
Symboldbild. Quelle: Unsplash

Der Zürcher Presseverein blickt auf ein in weiten Teilen erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Direkt nach der letzten Generalversammlung im Mai 2024 konnte die neu aufgesetzte Website live gehen. Ausserdem wurden in den letzten zwölf Monaten  insgesamt fünf Veranstaltungen durch den ZPV-Vorstand (mit-)organisiert. Die Teilnahme war stets kostenlos für die Mitglieder, abgerundet durch einen Apéro.

 Anfang Juni haben wir an einem Samstagnachmittag einen Abstecher ins Zürcher Opernhaus gemacht und dank Mediensprecher Michael Krüger einen spannenden Einblick hinter die Kulissen erhalten. Mit 21 Teilnehmenden war das Event sehr gut besucht. Exklusiv war auch der Einblick in den  Insektenwald im neuen Lebensraum der Grosskatzen Panterra des Zoo Zürich Ende Oktober. Ebenfalls an einem Samstagnachmittag, fünf Monate vor der offiziellen Eröffnung des Areals, führte der Leiter Kommunikation, Dominik Ryser, die ZPV-Mitglieder herum.

Nachrückende Generation weniger an Anlässen

Der ZPV-Vorstand hatte sich an seiner Retraite Anfang 2024 entschieden, möglichst unterschiedliche Veranstaltungen und vor allem auch zu verschiedenen Zeiten und Tagen durchzuführen. Dies im Wissen darum, dass die Arbeit auf den Redaktionen oft eine Teilnahme am frühen Abend unter der Woche verhindert. Ausserdem ist es ein Ziel des Vorstands, mit den Veranstaltungen Mitglieder aller Altersgruppen anzusprechen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die nachrückende Generation sich nicht nur seltener zu einer Mitgliedschaft bekennt, sondern auch kaum noch an gemeinsamen Anlässen teilnimmt. 

Beim Besuch der Aufzeichnung von der SRF Comedy-Sendung “Sendung des Monats” mit anschliessendem Treffen von Gabriel Vetter hatten wir darauf gehofft, auch einige potentielle Neumitglieder von den Jungen Journalisten anzutreffen, bei denen wir den Anlass ebenfalls beworben hatten. Leider hatten wir grosses Wetterpech. Just an diesem Tag Ende November versank Zürich im Schneechaos, was zu zahlreichen kurzfristigen Absagen führte.

Ebenfalls deutlich weniger ZPV-Mitglieder als erhofft, besuchten den diesjährigen “Communication-Summit”, der wie gewohnt in Zusammenarbeit mit der Zürcher PR Gesellschaft organisiert wurde. Von den rund 170 Teilnehmenden, die den Weg ins Audimax der ETH fanden, waren nur knapp 30 ZPV-Mitglieder. Dabei war das Panel hochkarätig besetzt. Neben SRG-Generaldirektorin Susanne Wille waren auch Mitte-Nationalrat Martin Candinas oder Nicole Burth, Leiterin Kommunikation-Services der Schweizerischen Post vor Ort. Diskutiert wurde unter der Leitung von SRF Eco-Moderator Reto Lipp die Frage: Wie kann Qualität, Ausgewogenheit, Fairness und Chancengleichheit in Zeiten der KI gewährleistet werden?

Der ZPV-Vorstand ist in Zusammenarbeit mit der PR-Gesellschaft daran, zu evaluieren, wie künftige Communication Summits organisiert und vermarktet werden müssen, dass wieder mehr Menschen daran teilnehmen.

Erfreulich viele Mitglieder durften derweil an der kürzlich veranstalteten Lesung von Luzia Tschirky begrüsst werden. Im Cabaret Voltaire schilderte Tschirky, die von 2019 bis 2024 aus und über Russland sowie die postsowjetischen Ländern berichtete, ihre Erlebnisse über den russischen Angriffskrieg hautnah. 

An dieser Stelle gebührt ein grosser Dank all meinen Vorstandsmitgliedern und unserer Geschäftsführerin Gaby Lurati, die gemeinsam diese Veranstaltungen überhaupt ermöglichen.

Der leichte Mitgliederschwund hält leider nach wie vor an. Und doch scheint es wichtiger denn je, die Interessen von Journalist*innen gegen aussen zu vertreten. Tamedia, der grösste Medienkonzern des Landes, kündigte im vergangenen Jahr an, bis Ende 2026 zwei seiner drei Druckzentren stillzulegen. 200 Vollzeitstellen gehen dadurch verloren. Auch in den Redaktionen blieb kein Stein auf dem Anderen. Tamedia fokussiert künftig digital nur noch auf vier starke Marken. Neben dem Tages-Anzeiger sind das die Berner Zeitung, die Basler Zeitung und 24 Heures. Die übrigen Titel, darunter einige mit langer Geschichte und starker regionaler Verankerung wie etwa der Winterthurer Landbote, die Zürichsee-Zeitung aber auch der Berner Oberländer werden in die vier sogenannten “Future Brands” integriert. Im Zuge dieser digitalen Transformation wurden in den Redaktionen 55 Vollzeitstellen reduziert (30 in der Deutschschweiz, 25 in der Westschweiz). Der ZPV lud deshalb Anfang November zu einer SOS-Veranstaltung. Medienschaffende von Tamedia und anderen von Sparmassnahmen betroffenen Unternehmen konnten sich im Karl der Grosse juristisch beraten lassen. Der ZPV wollte aber auch eine Gelegenheit bieten, sich den angestauten Frust von der Seele zu reden. Urs Thalmann, Geschäftsführer von Impressum, war aus Fribourg angereist, um die juristische Beratung zu gewährleisten.Erschienen ist letztlich nur eine Handvoll Redaktorinnen und Redaktoren von Tamedia. Aber jene, die kamen, schätzten das Engagements des ZPVs.

Pascal Scheiber neu im ZPV-Vorstand

Ebenso stark wie mit Ereignissen in der Branche hat sich der ZPV-Vorstand aber auch mit internen Fragen beschäftigt - und wird dies auch im kommenden Vereinsjahr tun. Das mittelfristige Ziel ist, den Vorstand, der zuletzt nur noch aus fünf Mitgliedern bestand (statutarisches Minimum), wieder aufzustocken. Darum und auch um näher an der nachrückenden Generation zu sein, hat der ZPV-Vorstand mit den Jungen Journalisten sowie verschiedenen weiteren Medienorganisationen und -schaffenden Kontakt aufgenommen. 

Das neu gewählte Vorstandsmitglied Pascal Scheiber. Bild: Thomas Meier

Im Zuge dieser Bemühungen konnte der Vorstand einen ersten Erfolg vermelden: Der ehemalige Co-Präsident von Junge Journalistinnen und Journalisten Schweiz (JJS) und heutige Blick-Reporter, Pascal Scheiber, hat sich entschieden, sich künftig im ZPV-Vorstand zu engagieren. Die Generalversammlung vom 20. Mai wählte den 26-Jährigen einstimmig.

Das Ziel des verstärkten Vorstands für das Vereinsjahr 2025/26  ist, künftig Mittels vielfältiger Kommunikation auf allen Kanälen als Organisation noch sichtbarer zu werden. Nur wenn es gelingt, die Mitgliederzahl und Kosten langfristig stabil zu halten, kann unser Verein noch viele Jahrzehnte für die Interessen und Rechte der Zürcher und Schaffhauser Medienschaffenden kämpfen.

Herzliche Grüsse
Fabienne Sennhauser, ZPV-Präsidentin