Rückblick: Kaminfeuergespräch mit Daniel Puntas Bernet
Am Donnerstagabend war Daniel Puntas Bernet zu Gast beim Kaminfeuergespräch des Zürcher Pressevereins. Der 60-Jährige ist Gründer, Chefredaktor und Verleger des Magazins Reportagen.
Im Gespräch mit Vorstandsmitglied Jonas Gabrieli sprach Puntas über seine lesefaule Kindheit, die vielen Berufe - er war einst Devisenhändler, Pizzaiolo, Rezeptionist, in Weinkellern und im Sportmarketing tätig - und wie er zum Journalismus kam.




Daniel Puntas im Gespräch mit Jonas Gabrieli. Bilder: Alexandra Pauli
Für Puntas, der Deutsche und Spanische Literatur studierte, ist die Reportage, diese Mischung aus Wahrhaftigkeit, Ästhetik und Abenteuer die spannendste Erzählform. Dabei findet er insbesondere die Recherche vor Ort interessant, wie kürzlich in Peru, wo er in Chancay zu einem von China kontrollierten Megahafen unterwegs war. "James Bond hat die 'License to kill', als Reporter hast du die 'License to ask'", sagte Puntas im Karl der Grosse in Zürich.
Bei einer guten Reportage müsse man spüren, wieso dieses Thema den Journalisten oder die Journalisten bewege. Aber dafür brauche es Mut und vor allem Zeit. Etwas, das in der Medienbranche zur Mangelware wird. Aktuell beschäftigt Puntas vor allem wie man die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser in einer überreizten Welt erhält. "Wir konkurrenzieren mit Netflix und Podcasts."
Reportagen setzt beispielsweise auf szenische Lesungen und anschliessende Expertengespräche in Zusammenarbeit mit den Bühnen Bern.